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Definition, Vergleiche und erste Entscheidungen

Bogen­schießen

Traditionell intuitiv Bogenschießen
Definition

Bogenschießen ist vereinfacht aus­gedrückt das Werfen eines Pfeils von A nach B (wo auch immer B ist) mit Hilfe eines mehr oder weniger gebo­ge­nen elas­tischen Stabes, der mit einer sogenann­ten Bogensehne vor­ge­spannt ist. Durch Ziehen und weiteres Spannen der Sehne baust du eine potentielle Energie in den Wurf­armen des Bogens auf, die sich beim Lösen (Loslassen) der Sehne als kine­tische Energie über die Sehne in den Pfeil entlädt. Du schickst deinen Pfeil auf die Reise.

Das kannst du grundsätzlich mit allen Bogentypen und Schieß­tech­ni­ken tun.

Außerdem ist

Bogen­schießen

  • ein Sport
    Ein Bogen ist keine Waffe und fällt somit nicht unter das Waffen­recht. Bogen, Pfeile und übrige Ausrüs­tung gelten als Sportge­räte und die Aus­übung dieses Individual-Sports unter­liegt kei­ner gesetz­lichen Rege­lung oder Einschränkung.

  • extrem preiswert
    Besonders im Vergleich mit anderen Trend­sport­arten ist Bogen­schießen, beson­ders das traditio­nelle Bogen­schießen äußerst günstig. Du brauchst nicht ständig neues Equipment, hast keine lau­fenden Kos­ten (von ver- und zerschos­senen Pfeilen mal abge­sehen) und musst für die Ausübung in der Regel kein Geld ausge­ben.

  • von (fast) jedem erlernbar und auszuüben
    Bogenschießen ist schon lange keine Männer­do­mäne mehr und nicht kraft- oder alters­ab­hängig. Sofern keine gravierenden gesund­heit­lichen Ein­schränk­un­gen wie starke Fehlsichtig­keit, man­geln­de Beweg­lich­keit des Kopfes oder der Hände und Arme besteh­en, kannst du Bogen­schießen.

  • ein Ganzjahres-Sport
    Du bist nicht wirklich an Jahreszeiten gebun­den und vom Wetter ab­hängig (Skifahren, Schwimmen). Gut - im Winter, wenn Schnee liegt, kann das Pfeilesuchen nach Fehl­schüssen ein wenig frustrieren und bei Regen sind Pfeil­federn immer in einem etwas deso­laten Zu­stand.

  • nicht gefährlich
    Solange du immer so han­delst, dass kein an­de­res Lebewesen verletzt wird, sich kein Dritter bedroht fühlt und du keinen Sach­schaden ver­ur­sachst, ist Bogen­schießen völlig harm­los. Normaler Menschen­ver­stand halt.

  • nicht gesundheitsschädlich
    Wenn du nicht gerade an der Männerkrankheit - lauter, schneller, stärker - leidest, tut dir und deinem Körper Bogen­schießen eher gut, als dass es dir scha­det. Wer sich selbst über­schätzt und einen deutlich zu star­ken Bogen schießt, kann auf kurz oder lang Probleme mit Hand-, Ellbogen- und/oder speziell Schulter­gelenken bekom­men. Viele der mög­lichen Probleme sind auch haus­gemacht wie z.B. durch Haltungsfehler bei Auto­di­dakten.

Aber
Bogenschießen
ist nicht gleich
Bogenschießen

So faszinierend es sein mag, beson­dere Arten des Bogen­schießens wie Kyudoberittenes Bogen­schießen und mittel­alterliches Lang­bogen­schießen sind nicht für Einsteiger ge­eig­net.

Um dich damit zu beschäftigen, musst du erst einmal Bogen­schießen können. Denn die meisten "Exoten" setzen um­fangreiche Kennt­nisse im Bogen­schießen voraus und erfor­dern ganz spezielle Schieß­tech­niken.

Die

Arten des Bogenschießens

die für dich als Einsteiger in Frage kommen

Olympisches
Bogenschießen

Die wohl bekannteste Art ist das sportliche Bogen­schießen, das Schießen mit olym­pischen Recurve-Bögen (auch System­bögen ge­nannt), wie man es ge­legentlich im TV sieht.

Dieses hochpräzise Bogen­schießen ist auf verhältnismäßig große Dis­tanzen und auf Wett­kämpfe ausgelegt (Schießen auf Ringscheiben), funktioniert nur mit allerlei tech­nischem Firle­fanz am Bogen und ist fast aus­schließlich in Vereinen und Verbänden organisiert, sehr häufig auch als Nebenbei-Sparte in Schützen­vereinen.

Die verwendeten HighTech-Bögen, bestehend aus eben­solchen HighTech-Materialien, erinnern durch ihre Anbau­ten, wie Stabilisatoren und Visier­ein­rich­tungen, oft an Antennen­masten und Blitzableiter. Die mittlerweile eben­falls populären Compound­bögen haben etwas von Moun­tain­bikes.

Traditionelles
Bogenschießen

In den letzten Jahren immer be­liebter geworden ist das tradi­tionelle Bogen­schießen. Wie das Wort traditionell schon vermuten lässt, ist diese Art eine Auferste­hung des ursprünglich­en Bogenschießens unter Ver­wen­dung so­ge­nannter Blank­bögen. Das bedeutet, dass an den Bögen keinerlei Zielvor­rich­tungen und technische Hilfs­mittel angebaut sind. Also blank.

Das können Recurvebögen, Lang­bögen, Hybridbögen sein - das sind die gängigsten Bau­for­men - oder auch selbst­ge­schnitzte Holzprügel. Enthusiasten des traditionellen Bogen­schießens haben sich dem Material Holz verschrie­ben, wobei auch bei den heute gän­gigen Bögen moderne Materialien, wie bei­spiels­weise Carbon und technisches Glas, längst Einzug gehalten haben.

Und - traditionell Bogenschießen kannst und darfst du fast überall. In deinem Garten, auf einer Wiese und im Wald (zumindest in Bayern), solange du niemanden verletzt oder bedrohst und du benötigst dazu keinerlei Ziel­scheiben oder festgelegte Dis­tan­zen. Du kannst das machen, wann immer dir danach ist und du musst dazu nicht Mitglied in einem Verein sein.

Entscheidung
No. 1
Eher technisch?

Wenn dich das hochtechnische Präzisions­schießen mit olym­pischen Bögen fasziniert, du gerne ohne weitere Heraus­for­derungen auf Scheiben schießt, dich bei Wett­kämpfen mit an­de­ren messen willst und du das Vereins­leben liebst, dann ist das die richtige Art des Bogen­schießens für dich.

Lieber ursprünglich?

Das traditionelle Bogen­schießen ist das Richtige für dich, wenn du für dich allein herausfinden willst, was du und deine Psyche ohne tech­nische Hilfs­mittel zu leisten in der Lage sind. Das kannst du machen, wann und wo immer du willst, ohne dich irgendwelchen Zwängen und Reglements unter­werfen zu müssen.

Entweder
Zielen

Beim Wettkampfschießen mit olympischen Bögen oder Compound-Bögen musst du zielen. Du benutzt dazu eine Visiereinrichtung am Bogen, die mit mehr oder weniger Aufwand exakt auf die Zielentfer­nung eingestellt werden muss und du musst von einem fest definier­ten Punkt aus schießen. Stehst du nur 10 cm weiter vorne oder hinten, wirst du nicht treffen.

Das ist nur die Kurzfassung.

oder

intuitiv schießen

Beim traditionellen Bogen­schießen schießt du intuitiv. Normalerweise. Genauer gesagt, du zielst gar nicht. Du konzen­trierst dich schlicht und einfach auf das Objekt, das du treffen willst, schaust es mit beiden (offenen) Augen an und du wirst sehen, dass du es treffen kannst. 

Vergleichen kannst du das mit Golf, Basketball, Fussball und dem Werfen eines Papier­knödels in einen Papierkorb, denn auch hier gibt es keine Möglichkeit zu zielen.

Intuitiv wird fälschlicherweise oft auch als instinktiv bezeich­net, was aber das Gleiche be­deuten soll. Lass dich davon nicht irri­tieren.

Diese Art des Schießens zeigt dir deine mentalen Fähig­keiten und deine Konzentra­tions­fähigkeit auf. Deshalb kommt traditionelles intuitives Bogen­schießen sehr häufig bei Mentaltrainings und als therapeutisches Hilfs-Mittel zum Einsatz.

Auch beim traditionellen Bogen­schießen verwenden Bogen­schützen schon mal Zieltechniken wie Point Of Aim, Gap Shooting und Split Vision (...), schießen mit String Walking oder behelfen sich mit Markierungen am Bogen. Das meiste davon ist verpönt, letzt­endlich Selbstbetrug, hat nichts mehr mit Intuition zu tun und ist für Einsteiger ohnehin nicht prak­tikabel.

Entscheidung
Entscheidung
No. 2
Zielen?

Die Antwort wird dir beim olym­pischen Bogen­schießen ohnehin abge­nom­men, da du um Zielen gar nicht herum­kommst. In der Regel eben mit Hilfe von Ziel­optiken (Visieren). Beim traditio­nellen Bogen­schießen gibt es zwar Ziel­tech­niken, die aber die Spiel­freude stark einschränken und mit der ehr­lichen Intuition rein gar nichts gemein haben.

Intuitiv schießen?

Das Intuitive ist ein erlernter und im Gehirn opti­mierter Prozess, der den Schussablauf für dich unbe­wusst und unterbewusst über­nimmt. Du kon­zen­trierst und fokus­sierst dich lediglich auf einen mög­lichst kleinen Punkt, den du treffen willst. Dein Gehirn steuert den Rest. Und wenn dein Gehirn gut drauf ist, wirst du auch treffen.

Du willst noch mehr
wissen?

Die Ausführungen auf dieser Seite sind bewusst nur Kurz­fassungen und sollen dir lediglich die ersten Entschei­dungs­kriterien deutlich machen.

Wenn du schon jetzt mehr zu den einzelnen Themenbe­rei­chen wissen willst, dann emp­fiehlt sich unsere Hauptseite www.nano-bogensport.de und sicher die ein oder andere Anfra­ge im Netz.

Einen umfassenden, wenn auch nicht ganz fehlerfreien Artikel findest du auch auf Wikipedia. Er ist allerdings sehr überladen und eignet sich eher für bereits erfahrene Bogenschützen, die schon wissen, wovon die Rede ist.

Obacht - Intuitives Schießen wird oft (auch bei Wikipedia) mit dem traditionellen Bogenschießen gleichgesetzt. Das ist falsch.
Du kannst nämlich, wenn du das un­bedingt willst, auch einen Sport­bogen intuitiv und einen traditionellen Bogen mittels Zieltechniken schießen. Beides ist nicht sinnvoll, geht aber.

Zwischen­summe
  1. Du weißt nun, was Bogen­schießen bedeutet, welche Arten des Bogen­schießens für dich als Einsteiger in Frage kommen, kennst zumindest grob die Unter­schiede und weißt, was Zielen und intuitiv Schießen unterscheidet.
  2. Egal ob traditionelles intuitives Bogenschießen oder olympisches Bogen­schießen - beide Arten haben ihre Daseinsberechtigung.
  3. Ein Mischen oder Kombinie­ren ist allerdings nicht möglich!

Letztendlich entscheiden deine persönlichen Ziele und deine Beweg­gründe über die Art und Weise des Bogen­schießens, die du wählen solltest, wenn du Bogen­schießen (lernen) willst.  Damit befassen wir uns auf der folgenden Seite.

Bist du noch dabei?

Wenn du dir Bogenschießen als Sport für dich vorstellen kannst, dann lass dich

Lerne Bogenschießen - Der Pfeil muss in den Apfel

Lerne Bogenschießen ist ein
Projekt von nano Bogensport

© nano Bogensport

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